Der isländische Gaedingur hat viele großartige Eigenschaften, darunter die fünf Gangarten. Die Wettkampfdisziplinen des Islandpferdesports wurden so entwickelt, dass alle Facetten des Pferdes zur Geltung kommen.

In der Islandpferdewelt gibt es zwei Formen von Wettbewerben: den Gaedinga-Wettbewerb und den Sportwettbewerb. Der Gaedinga-Wettbewerb ist die älteste Form des Wettbewerbs für Islandpferde und wird seit den Anfängen bzw. seit 1950 auf der Landsmót ausgetragen.

Beim Gaedinga-Wettbewerb wird in der Kinderklasse, der Jugendklasse und der Klasse der jungen Erwachsenen angetreten. Die Erwachsenen treten in der A- und/oder B-Klasse an, wobei in der A-Klasse Pferde mit Rennpass und in der B-Klasse Viergänger antreten.

Wie im Reglement des Isländischen Reiterverbandes (LH) festgelegt ist, besteht das Ziel der Gaedinga-Wettbewerbe darin, das beste Reitpferd zu finden. Deshalb müssen die Richter stets die wichtigsten Kriterien wie Gehwille, Takt und Form, Qualität der Gänge und Temperament im Auge behalten.

Wenn man Sportwettbewerbe und Gaedinga-Wettbewerbe vergleicht, wird bei Sportwettbewerben mehr Wert auf den Reiter, sein Reiten, seinen Rhythmus, seine Geschwindigkeit und seine Form gelegt. Bei den Gaedinga-Wettbewerben hingegen steht das Pferd im Mittelpunkt, die Wettbewerbsform ist freier und offener, es werden weniger Anforderungen an die Präzision gestellt, und die Merkmale guter Vorführungen sind Gehwille, Kraft und eine gute Geschwindigkeitsspanne. Der Umgang des Reiters mit dem Pferd basiert auf dem ursprünglichen Bild des Islandpferdes, in dem das Pferd voller Elan ist und sein hervorragendes Temperament zum Vorschein kommt. Das ist der wahre isländische Gaedingur.

Es ist wichtig, dass es diese verschiedenen Formen von Wettbewerben gibt, die für eine unterschiedliche Gruppe von Reitern und Pferden geeignet sind. In dem Video „Warm ein Gaedinga-Wettbewerb?“ könnt ihr mehr über den Gaedinga-Wettbewerb erfahren und Interviews mit Reitern sehen. Das Video wurde von der LH und der GDLH (Gaedinga Richter) veröffentlicht.

 

Text: Hilda Karen Garðarsdóttir
Deutsche Version und Fotos: Louisa Hackl

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